23.03.2022

Neues aus dem Rathaus

Starkregenvorsorge der Gemeinde Ense

In Rubrik: Wirtschaft | Aus Magazin Nr: 166

3 min Lesezeit

Die Erfahrungen zeigen, dass Überflutungen erhebliche Schäden verursachen können. Die am ehesten erkannte Ursache ist das klassische Hochwasser aus Gewässern. Aber gerade in den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass auch Starkregenereignisse fernab von Gewässern für erhebliche Überflutungen sorgen können. Unabhängig von der Ursache der Überflutungen können deren Auswirkungen erheblich reduziert werden, wenn Problembereiche im Vorfeld identifiziert und Vorsorgemaßnahmen ergriffen werden. Schon im Frühjahr 2021, bevor das Hochwasser am Ahrtal alles zerstörte, hat man sich im Rathaus der Gemeinde Ense mit dem Themenkomplex Starkregen und Sturzfluten beschäftigt. Welche Fließwege entstehen? Wo kommt es zu Überflutungen? Die Regenereignisse steigen potentiell durch den Klimawandel und sind kaum vorhersagbar. Es gibt zurzeit sehr wenige Frühwarnsysteme die diese Hochwassergefahren vorher erkennen. Im ersten Zug wurde eine Starkregengefahrenkarte erstellt, die das digitale Geländemodell zeigt mit den ermittelten Gefahrenschwerpunkten. Der nächste Schritt ist die Dimensionierung und präzise Lokalisierung von Durchlässen, Verengungen und Verrohrungen, die das Abflussverhalten deutlich verändern können und Rückstaueffekte beeinflussen. Ziel ist es diese in den digitalen Plan einzubringen umso mit den neuesten Daten arbeiten zu können. Aber nicht nur in Richtung technische Anlagen wird gedacht, parallel ist die Gemeinde mit der Feuerwehr im engen Kontakt um die schnellstmögliche Evakuierung von Bürgern an Gefahrenstellen zu ermöglichen. Die Feuerwehr Ense ist in dieser Thematik sensibilisiert und kennt das Starkregenrisiko hinsichtlich Schutzgebieten und sensiblen Bevölkerungsgruppen. Auch wenn Maßnahmen, wie z.B. Regenrückhaltung, schon einiges an Schäden verhindern können, so kann nicht für ein 200 oder sogar 300-jähriges Hochwasser vorgesorgt werden. Mit kommunalen, infrastrukturbezogenen Vorsorgemaßnahmen und dem Instrument der Einsatzkräfte für Hilfestellung im Krisenfall müssen dennoch private und objektbezogene Vorsorgemaßnahmen getroffen werden. Es fängt mit der Freihaltung von Vorflutern und Gräben, die oft durch Gartenabfälle und Grünschnitt zugeschüttet wurden, an und geht über die baulichen Höhe von Fenster und Lichtschächten im Kellergeschoss und endet mit ebenerdigen Gebäudeöffnungen durch die das Hochwasser eintreten kann.

Die Gemeinde Ense arbeitet stetig an der Konzeption baulicher Maßnahmen, wie Abflussbarrieren und Rückhalteräume. Mitte diesen Jahres wird die Starkregenrisikokarte für die Gemeinde Ense ausgearbeitet sein, sodass wir diese auf unserer Homepage und in der Zeitung veröffentlichen können.

Stefanie Müller

Fachbereichsleiterin Bauen und Gemeindeentwicklung